Ich bin ja immer noch voller Begeisterung über das Panasonic 20mm 1,7 Pancake für µFT. Auf der Suche nach etwas mehr Weitwinkel für meine Leica Cl stolperte ich dann über ein Leitz Elmar 35mm 1:3,5 mit M39 Anschluss für Schraubleicas von 1941.
Elmar 3,5/35mm mit montiertem Leica-M Adapter im Vergleich zu einem 5 Cent Stück
Dieses nur 60 Gramm schwere kleine, extrem flache Objektiv macht die Leica CL jackentaschentauglich und wirkt auf ihr wie ein grösserer Gehäusedeckel.
Das Elmar an der Leica CL, die beiden sind gut 33 Jahre auseinander und passen trotzdem gut zusammen..
Das von 1930 bis 1950 angebotene von Berek berechnete Elmar war eines der ersten Wechselobjektive zur Schraubleica. Optisch darf man von diesem fast 70 Jahre altem 4 Linser allerdings nicht zuviel erwarten.
Mechanisch befindet sich Elmar für sein Alter in sehr guter Verfassung. Die Mechanik läuft sauber und weich. Seine unvergüteten Linsen sind klar, ohne Beschlag, kratzer- und pilzfrei.
Da es noch etwas dauernt bis der erste Film mit Elmar voll und entwickelt ist habe ich die Optik fix mit einem Adapter an meine Pansonic G1 geschnallt. Das manuelle Scharfstellen funktioniert mit dem elektronischem Sucher der G1 und der elektronischen Sucherlupe sehr gut. Der 12 Megapixel Sensor der G1 im µFT Format offenbart allerdings auch schonungslos die Schwächen des Objektives.
An der Bushaltestelle Martinskirche, man beachte die Überstrahlungen am rechten Bildrand
Bei Offenblende ist eigentlich nur die Bildmitte (bei Crop Faktor 2!) richtig scharf. Nach aussen hin lässt die Schärfe massiv nach. Eine Blende abgeblendet (Blende 4,5) sieht es schon wesentlich besser aus und ab Blende 6,3 werden auch die Ecken des Cropsensors langsam scharf. Elmar ist auch recht empfindlich für Gegenlicht und Streulicht, wie die Überstrahlungen rechts im oberen Bild zeigen. Doch das Objektiv hat seinen Charakter und zaubert wunderbare Lichtstimmungen.