Elmar ist schon etwas älter, jenseits der 50, wohl 1956 geboren und auch schon ein wenig ergraut. Schaut man ihn sich an, so entdeckt man die Spuren eines halben Jahrhunderts an ihm und manches, wie seine Vergütung ist recht einfach. Er wahrt die Fasung, wo doch gerade diese etwas lädiert ist. Doch das Wesentliche an ihm ist noch immer glasklar, kratzer- und pilzfrei, bis auf minimale Putzspuren. Die etwas lädierte Fassung  führte dazu, das Elmar billig verschleudert wurde.

Leitz Elmar M39 90mm 4,0

In diesem Zustand macht Elmar sich nun an die hübsche Pen heran! Ob das so passt, ein alter Herr und eine schicke junge Diva? Jedenfalls gehen die beiden erst einmal zusammen spazieren. Mal schauen, was dabei so rauskommt.

Elmar02: Allein auf der Bank …

Zwar ist Elmar knackscharf, wenn man den Punkt beim manuellen Fokussieren mit der Lupe von der Pen endlich gefunden hat, aber es stellt sich doch die Frage: Wird er allein auf der Bank bleiben? Oder ziehen er und die Pen in zukunft gemeinsam los und die Bank bleibt leer?

Elmar-03: Dei leere Bank

Hier sieht Elmar richtig gut aus, allerdings muss man dazu anmerken, das er zwar ein richtig scharfer kleiner Silberner ist, aber das Kontrastprogramm doch recht zu wünschen lässt, deshalb musste ein Freund mit dem Photoshop ein wenig nachhelfen. Ausserdem mag Elmar Streu- und Gegenlicht gar nicht, hier macht sich seine einfache Vergütung bemerkbar. Es legt sich schnell ein blauer Schleier (trotz Spätnachmittagssonne) übers Bild. Ist das der berühmte „Leica Glow“?

Elmar-04 Out of Cam

Allerdings hat dieser Look von Elmar auch seinen eigenen (morbiden?) Charme. Den Kontrast ein wenig verstärkt und die Tonwerte etwas angewärmt und Elmar macht auf einmal eine ganz gute Figur.

Elmar-05 Alter Charmeur

Als Fazit bleibt:

Elmar bereitet meiner Pen Spass. Sie freut sich den alten Silberling bei sich zu haben. Er passt locker in die zweite Jackentasche und liefert bei statischen Motiven, besonders in S/W sehr gute Bildergebnisse bei minimaler Nachbearbeitung.

Er wird ein guter väterlicher Freund werden, aber kein enger Lebenspartner, denn dazu ist das manuelle Fokussieren mit der Sucherlupe auf dem Display doch recht mühsam, freihand bei 180mm Kleinbild-Äquivalent. Hinzu kommt die sehr hohe Streulichtanfälligkeit.

Elmar-07 Die leere Bank II

Eigentlich gehört Elmar an eine echte Messucherkamera, doch leider ist mir diese digital noch zu teuer (Es sei denn jemand spendet eine Epson R-D1 oder eine M8) und analog macht das Fotografieren nur halb so viel Spass.

Elmar-06 Ein letztes Bild

Nachtrag: Elmar hat mich nun doch verlassen. Er musste einem Panasonic 45-200er Tele mit Autofocus weichen und lebt nun in Luxemburg.

3 Kommentare

  1. Hallo Krohmie.

    sehr schöner Test in eine noch schönere Story verpackt.
    Respekt!

    Ich bin gerade dabei, mich mit einer PEN oder einer GF1 zu verbundeln.

    Sehr interessant ist halt die Möglichkeit, alte Schätze zu adaptieren.

    Ich werde Deinen Blog „im Auge behalten“

    Schöne Grüße
    Udo

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